Berufspraktika mit Partnerschulen

Im März 2014 fand die alljährliche Hochschulkonferenz der PH statt, an der alle Mitarbeitenden teilnehmen. Das Thema 2014 lautete „Praxis der Praxis“, also die Art und Weise, wie an der PH berufspraktische Kompetenzen aufgebaut werden. Aus diesem Anlass wird ein Film über das Partnerschulprojekt gedreht, der an der Hochschulkonferenz seine Premiere hat. 

Ausgangspunkt des rund 30-minütigen Films ist die Frage, wie eine zeitgemässe Professionalisierung im Berufsfeld erreicht werden kann. Dazu wurden Statements von Fachleuten und direkt Beteiligten eingeholt. Einblicke in die Partnerschulen zeigen sodann, welche Ansätze gewählt werden und wie sie sich auf die Beteiligten auswirken.

Der Film zeigt auch die Vorzüge einer guten Zusammenarbeit von Pädagogischer Hochschule und Schulen. Er ist vor allem für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen bestimmt, kann aber auch an Fachtagungen und im Internet zu sehen sein. Der Film soll Lehrpersonen und Schulleitungen zur Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule ermutigen.

Berufspraktika mit Partnerschulen 33 min FHNW 2014

PARTNERSCHULEN – EINE KOOPERATION MIT ZUKUNFT

Eine neuartige Kooperation von Schule und PH will die Studierenden noch besser auf die Herausforderungen des Berufs vorbereiten. Davon profitieren alle Beteiligten.

BERUFSPRAKTISCHE STUDIEN

Das Einzelpraktikum ist beliebt: Studierende schätzen die Lerngelegenheiten in den Klassen von erfahrenen Lehrpersonen. Das Praktikum ist der Ort, wo Studierende ihr unterrichtliches Handeln bezüglich Didaktik und Klassenführung weiterentwickeln können, auch mit Hilfe des Feedbacks der beobachtenden Lehrpersonen.

GRENZEN DER EINZELPRAKTIKA

Dem gegenüber – das ist nicht neu – bearbeitet das Setting des Einzelpraktikums manche Aspekte noch unzureichend: Hilfreiches Theoriewissen bleibt im Schulalltag oft ungenutzt; das blosse Bewältigen der Lektionsverläufe steht oft im Vordergrund; die Arbeit ausserhalb des Schulzimmers ist vergleichsweise wenig fokussiert; Kooperationen und Aufgaben im Schulteam gehören selten zu den Tätigkeiten von Studierenden; und vor allem ist die nachhaltige Sorge um die Schülerinnen und Schüler angesichts der «Kurzaufenthalte» in der Schule erschwert. Dies aber sind genau jene Herausforderungen, denen sich die Studierenden beim Berufseintritt erfolgreich zu stellen haben.

NEUEERFAHRUNGSRÄUME IM SCHULFELD

Mit dem Projekt «Partnerschulen für Professionsentwicklung» entwickelt die Pädagogische Hochschule FHNW die Form des Praktikums entscheidend weiter. Schule und Hochschule gehen eine neuartige Partnerschaft ein und eröffnen zusätzliche Lernfelder und Erfahrungsräume, um die genannten Probleme bearbeiten zu können. Die «Eckpfeiler» des Partnerschulkonzepts sind: Eine Gruppe von Studierenden bleibt über längere Zeit mit einer Partnerschule verbunden und macht dort einen Grossteil der Berufspraktischen Studien, begleitet von der Mentorin, dem Mentor. Auch Reflexionsseminare unter der Leitung von Dozierenden finden in der Schule statt. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Dozierenden, Praxislehrpersonen (und Studierenden); Die Studierenden werden als angehende Lehrpersonen ins Schulteam integriert und übernehmen schrittweise mehr Verantwortung, sowohl im Unterricht als auch auf Schulebene;

Die Praxislehrpersonen und je zwei Studierende bilden Unterrichtsteams, die den Unterricht gemeinsam vorbereiten und durchführen. Damit wird die klassische Rollenteilung zwischen Studierenden und Praxislehrperson transformiert in eine zielorientierte Arbeitsgemeinschaft; die Studierenden können hier ihr Wissen und ihre Kompetenzen forschend weiterentwickeln, etwa indem sie konkrete Problemsituationen untersuchen, Studien durchführen oder im Rahmen der Partnerschaft Hochschule – Schule an Entwicklungs- oder Forschungsvorhaben teilnehmen.

LANFRISTIGE KOOPERATION

Dieser langfristig angelegte Kooperationsansatz verspricht eine intensivere und produktive Verschränkung von theoretischem und praktischem Wissen, ein nachhaltigeres Engagement für die Schülerinnen und Schüler sowie kompetente und verantwortungsvolle Kooperation im Team, mit den Eltern und weiteren Akteuren des Schulfelds.

VIEL VERSPRECHENDE ERFAHRUNGEN

Die Prozesse und Wirkungen des Pilotprojekts «Partnerschulen für Professionsentwicklung» werden sowohl von der PH als auch von der Schule als Gewinn wahrgenommen: Die Studierenden sind gut in der Schule integriert; Studierende und Praxislehrpersonen erleben die innovativen Formen der Zusammenarbeit als produktiv hinsichtlich Theorie-Praxis-Verschränkung, Engagement und Kooperation; Praxislehrpersonen erkennen für sich selber einen Weiterbildungseffekt.

Es erlaubt den Studierenden sich so zu professionalisieren, dass sie den heutigen Herausforderungen des Schulfeldes von Anfang an gewachsen sind, und die PH bietet eine Partnerschaft an, von der auch die Schulen und Lehrpersonen profitieren können.

Urban Fraefel, Leiter Berufspraktische Studien, Institut Sekundarstufe I und II der FHNW Brugg/Windisch

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